Aachen, 12.09.2024

Ein Rekord, ein bisschen Regen und riesige Unterstützung – Das 19. NetAachen-Domspringen 2024

So oder so ähnlich könnte man das 19. NetAachen-Domspringen wohl in einem Satz zusammenfassen. Wenige Wochen nach den olympischen Spielen in Paris kamen am vergangenen Mittwoch rund 5.000 Menschen auf dem Aachener Katschhof zusammen und feuerten in atemberaubender, einzigartiger und historischer Kulisse die Stars der Stabhochsprungszene an. Solch eine Atmosphäre war auch für die Top-Athletinnen und -Athleten etwas ganz Besonderes.

Dabei war vor allem das Teilnehmerinnenfeld der Frauen dieses Jahr so stark wie nie zuvor, denn fast alle Starterinnen hatten den Meeting-Rekord von 4,40m in diesem Jahr schon locker übersprungen. Dementsprechend lieferten sich die Athletinnen, die das NetAachen-Domspringen bei strahlendem Sonnenschein und herbstlichen Temperaturen eröffneten, einen spannenden und packenden Wettkampf, den schließlich Holly Bradshaw für sich entscheiden konnte.

Holly Bradshaw (GBR) siegt mit einer Höhe von 4,71m (neuer Meetingrekord).

Mit einer Höhe von 4,71m pulverisierte sie den bisherigen Meeting-Rekord um schlappe 31 Zentimeter und sprang dabei gleichzeitig eine neue persönliche Saisonbestleistung. Die 32-jährige Britin war überglücklich mit dieser Leistung, die nach eigener Aussage maßgeblich mit der fantastischen Unterstützung der Zuschauerinnen und Zuschauer zusammenhing. Es sei eine absolut magische und unvergleichliche Atmosphäre gewesen, so Bradshaw, und sie hätte das Event in historischer Kulisse schon lange auf ihrer persönlichen Bucket-List gehabt. Umso schöner also, dass die Bronzemedaillengewinnerin der olympischen Spiele in Tokio 2020, die bald ihre Karriere beenden wird, beim diesjährigen NetAachen-Domspringen noch einmal Bestleistungen abrufen konnte. Holly Bradshaw hat schon angekündigt, trotz Karriereende auf jeden Fall zur Jubiläumsausgabe des NetAachen-Domspringens im nächsten Jahr zurückzukehren – dann allerdings als Zuschauerin!

NetAachen-Geschäftsführer Andreas Schneider mit den Athletinnen.

Übrigens ließ sich auch der amtierende Rekordhalter Björn Otto das Spektakel in der Aachener Altstadt nicht entgehen. Er übersprang 2012 auf dem Katschhof erstmalig die magische 6-Meter-Marke: Katschhof- und deutscher Freiluftrekord (kein deutscher Athlet ist seitdem höher gesprungen). Ob sein Rekord in diesem Jahr wohl in Gefahr war?

Die Frauen hatten vorgelegt, die Stimmung war fantastisch: nun mussten die Männer nachziehen. Auch hier war der Wettkampf nicht weniger spannend, fünf Athleten hatten die 5,62m bereits übersprungen, Spitzenleistungen lagen in der Luft. Doch dann…was war das? Doch nicht etwa…ein Tropfen? Unsere schöne Stadt wollte es sich natürlich nicht nehmen lassen, die Athleten auch nochmal mit aachentypischem Regenschauer zu begrüßen. Der Regen kam, die Bedingungen wurden schlechter – und damit Bestleistungen und neue Rekorde immer unwahrscheinlicher. Das NetAachen-Domspringen musste zwischenzeitlich sogar unterbrochen werden, was der Stimmung dank des fantastischen Supports auf den Tribünen allerdings keinerlei Abbruch tat.

Bei den erschwerten Bedingungen und nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem US-Amerikaner Austin Miller ging am Ende schließlich der Niederländer Menno Vloon als Sieger der Herren hervor. Der 30-jährige, der das NetAachen-Domspringen 2022 schon einmal für sich entscheiden konnte, hatte zu diesem Zeitpunkt die wenigsten Fehlversuche. Hätte der Regen ihm keinen Strich durch die Rechnung gemacht, so Vloon, dann wären auch 5,80m absolut realistisch gewesen. Bei der Siegerehrung waren sich dann alle Athleten einig, dass bei guten Bedingungen etwas mehr drin gewesen wäre – aber so ist das nun mal in Aachen und Rekorde sind ja zum Glück geduldig: vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr! 😉

Menno Vloon (NL) siegt aufgrund der wenigsten Fehlversuche bei den Herren mit 5,62m.

Trotz Wolken und Regen: das NetAachen-Domspringen hat wieder einmal bewiesen, dass es immer wieder für atemberaubende Rekorde und Weltklasseleistungen (sowohl in schwindelerregender Höhe als auch auf den Zuschauerrängen) gut ist. Kein Wunder, dass auch die Athletinnen und Athleten immer wieder betonen, wie unvergleichlich dieses Event ist.

Es war uns mal wieder ein absolutes Fest und wir bedanken uns bei Allen, die dabei waren und das Event wieder einmal so unvergesslich gemacht haben. 💙❤️

Ergebnisse Frauen: 

  1. Holly Bradshaw (GBR) – 4,71m (SB)
  2. Marie Julie Bonnin (FRA) – 4,41m
  3. Kitty Faye (NOR) – 4,31m
  4. Imogen Ayris (NZL) – 4,31m
  5. Pascale Stöcklin (SUI) – 4,31m
  6. Yana Hladiychuk (UKR) – 4,21m
  7. Hanga Klekner (HUN) – 4,11m
  8. Clara Renz (GER)

Ergebnisse Männer: 

  1. Menno Vloon (NED) – 5,62m
  2. Austin Miller (USA) – 5,62m
  3. Torben Blech (GER) – 5,62m
  4. Ethan Cormont (FRA) – 5,62m
  5. Bo Kanda Lita Baehre (GER) – 5,62m
  6. Piotr Lisek (POL) – 5,37m
  7. Oleg Zernikel (GER) – 5,37m
  8. Matt Ludwig (USA) – 5,37m
  9. Alioune Sène (FRA) – 5,37m
  10. Dominik Alberto (SUI) – 5,22m
  11. Hendrik Müller (GER) – 5,22m
  12. Gillian Ladwig (GER) – 5,22m
Text: Kiné Ndiaye |  Fotos: Tobias Offermanns, Kiné Ndiaye

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